Blau-Weiß hat es selbst in der Hand
Als ungeschlagener Tabellenführer geht das Bundesliga-Team von Blau-Weiß Timberland Finance Krefeld in das finale Wochenende. Am Samstag (12 Uhr) steigt der Showdown gegen den punktgleichen Tabellenzweiten Mannheim, am Sonntag (11 Uhr) folgt das Niederrhein-Derby gegen den Rochusclub Düsseldorf.
Star-Regisseur Alfred Hitchcock hätte kein packenderes Drehbuch schreiben können. Das Rennen um die Deutsche Meisterschaft in der Tennis-Point-Bundesliga spitzt sich zu und entscheidet sich tatsächlich erst am finalen Doppel-Spieltag. Die Mannschaft von Blau-Weiß Timberland Finance Krefeld hat es dabei selbst in der Hand, erstmals den Pokal an die Hüttenallee zu holen. Als ungeschlagener Tabellenführer reist der Stadtwaldclub am Samstag zum punktgleichen Zweiten nach Mannheim. Am Neckarplatt fällt sicherlich die Vorentscheidung im Kampf um den Titel 2019. Doch absolute Sicherheit haben alle Teams schlussendlich erst nach dem neunten Spieltag am Sonntag, wo die Krefelder den Rochusclub aus Düsseldorf zum Derby empfangen. Dass es weiterhin so spannend bleibt, liegt auch daran, dass die Mannschaft von Teamchef Olaf Merkel am Sonntag abermals Nervenstärke bewies und beim stark aufspielenden Tabellenschlusslicht Blau-Weiß Aachen mit 4:2 siegte. Doch es war ein hartes Stück Arbeit ehe der fünfte Saisonerfolg in trockenen Tüchern war. Die Kaiserstädter, die bis dato ohne Punktgewinn waren, wollten nichts unversucht lassen und traten mit einer starken Besetzung an. Thiemo de Bakker gewann an Position zwei gegen Krefelds Doppelspezialisten Simone Bolelli mit 7:6 und 6:2. „Bole“ hielt das Match lange Zeit offen, nutzte in den entscheidenen Momenten jedoch nicht die sich bietenden Chancen. Unterdessen hatte Andrea Collarini im Duell mit dem Belgier Niels Desein keinerlei Probleme. Der smarte Argentinier mit italienischem Pass gewann souervän mit 6:2 und 6:2. Auch die zweite Einzelrunde gestaltete sich ausgeglichen. Während Federico Gaio einen Sahnetag erwischte und Yannick Mertens mit 6:1 und 6:2 vom Platz schickte, musste Paolo Lorenzi im Spitzeneinzel einem 1:6 nachlaufen. Im zweiten Satz fightete der 37-jährige Italiener nach Kräften, doch Tallon Griekspoor agierte nahezu fehlerlos und setzte sich mit 7:6 (7:2) durch. Es stand 2:2. Einmal mehr mussten die Doppel über Sieg oder Niederlage entscheiden. Und Aachen hatte dabei einen Trumpf in der Hinterhand. Das belgische Duo Sander Gille und Joran Vliegen gewann in diesem Jahr bereits zwei ATP-Titel, stand jüngst am Samstag noch im Finale des Turniers von Kitzbühel. Aus Krefelder Sicht war dieses Doppel im Grunde genommen nicht zu schlagen. Doch die Tennis-Bundesliga hat nun einmal bekanntlich ihre eigenen Gesetze. Und so überraschten Federico Gaio und Andrea Collarini mit einem verdienten 6:3 und 7:6-Erfolg, der die Niederrheiner mit 3:2 in Führung brachte. Ein Punktgewinn war also schonmal sicher. Auf dem Center Court verloren Paolo Lorenzi und Simone Bolelli den ersten Durchgang unglücklich im Tie-Break gegen de Bakker/Griekspoor. Den zweiten Satz sicherten sich die „Krefelder Italiener“ mit 6:4 und erzwangen so den Champions Tie Break, der schließlich mit 10:5 gewonnen wurde. Der Jubel über das unerwartete 4:2 war logischerweise riesig. „Wir haben es nun selbst in der Hand und werden mit einer starken Aufstellung, das kann ich jetzt schon versprechen, in die beiden Duelle gegen Mannheim und Düsseldorf gehen“, sagte Teamchef Olaf Merkel.